Kopfüber / Kopfunter – ein Handtaschenmusical


Frei nach P.L.Travers „Mary Poppins“

Co-Produktion mit dem FITZ, Zentrum für Figurentheater Stuttgart und Künstlerhaus Heinrichsruh, Mecklenburg; gefördert vom Kulturamt der Stadt Stuttgart, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg; unter anderem gezeigt bei: Festival “Land in Sicht” / Krefelder Puppentheatertage / Kindertheatertage Neuenburg / Puppenparade Lahr / Internationale Puppentheatertage Mistelbach (A) / Kindertheaterwoche Rechberghausen / Figurentheatertage Kappeln / Kinder-und Jugendtheatertage Biberach / Figurentheaterfestival Paderborn / Puppentheatertage Brandenburg / Figurentheaterfestival Augsburg/ Figurentheaterfestival Wels (A.)

Figurenspiel, Schauspiel
Für Kinder von 6 bis 10 Jahren

Dauer: 60 Minuten.

+ ein Arbeitsblatt zur Vor- und Nachbereitung (pdf, 104kb)

Theaterpädagogische Begleitmappe (pdf, 698kb)

 

Inhalt:
Jane und Michael haben es genau gesehen: der Wind hat die neue Kinderfrau hergeweht und mit einem Plumps vor der Haustür abgesetzt! Wen wundert es, daß damit für die Kinder aus dem Kirschbaumweg Nummer 17 eine Zeit voller aufregender Abenteuer beginnt? Mary Poppins führt die Kinder der Familie Banks an besondere Orte, wo sie so merkwürdigen Menschen wie Mr. Kuddelmuddel oder der Frau, die die Sterne an den Himmel klebt, begegnen. Dabei erleben nicht nur Jane und Michael zahlreiche Überraschungen, sondern auch die Zuschauer sind eingeladen, sie auf den zauberhaften Ausflügen zu begleiten und neue Sichtweisen auf die Welt zu entdecken.

 

Spiel: Suzan Smadi
Regie: Johanna Pätzold
Ausstattung: Oliver Köhler
Musik: Oliver Prechtl
Dramaturgie: Reiner Müller

Technik:
Spielfläche: 5m breit, 4 m tief, normale Raumhöhe
Aufbauzeit 3 Stunden, Abbauzeit 1 Stunde
Scheinwerfer und Tonanlage können mitgebracht werden
Verdunkelung / kann aber auch bei Tageslicht gespielt werden
Zuschauerbegrenzung: 100

Das meint die Presse

Im kleinsten Haus der Welt – Suzan Smadi begeisterte als Mary Poppins

Weder mussten die jungen Zuschauer eine weite Reise zum Prince Edward Theatre in London noch gar ins New Amsterdam Theatre am Broadway in New York auf sich nehmen, sondern sie konnten ganz bequem zum Musical Mary Poppins in den Engelsaal „reisen“. Eine grosse Truppe unterschiedlicher Gestalten tanzte, sang und spielte da auf der kleinen Bühne, und Suzan Smadi verstand es auf wunderbare Weise, die Geschichte um das geheimnisvolle Kindermädchen lebendig werden zu lassen. (…)

Kopfüber sieht die Welt anders aus

So fantasievoll wie die Hauptfigur Mary Poppins war auch das „Handtaschenmusical“, das die HÖR- und SCHAUbühne in der Kasteneckschule präsentierte. Die Drittklässler wurden in eine Welt der Merkwürdigkeiten entführt. Man kann alles so oder auch andersrum sehen, es kommt nur auf die Perspektive an, Deshalb einfach mal einen Kopfstand wagen und schon sehen auch die Sorgen und Ängste ganz anders aus. (…) Was die staunenden Drittklässler dann präsentiert bekommen, ist eine abwechslungsreiche und überaus fantasievolle Mischung aus Figurenspiel, Schauspiel und Lesung. Smadi zaubert Geschichten aus der Geschichte, die sie auf ständig wechselnden Ebenen darbietet. Es ist eine Welt voll Fantasie, Wunder und Merkwürdigkeiten, in der die Schüler Smadi gerne folgen. Zwischendurch gibt es Lieder, wie es sich für ein Musical – auch wenn es aus der Handtasche kommt – gehört. Zum Schluß weht der Westwind Mary Poppins weg von Jane und Michael und Suzan Smadi aus der Kasteneckschule. Doch zuvor singt sie noch mit den Kindern das Lied „chim chim cheree“, das auffordert, ein Buch aufzuschlagen und tief in eine Geschichte einzutauchen. Und wie das geht, haben die Schüler schließlich gerade erlebt.

Wenn der Wind erzählt

Willst du ein nobles Haus oder einen Stall voller Kinder? Diese Frage stellte einst Mr. Banks seiner Liebsten. Die Antwort zeigt Suzan Smadi: Aus ihrem dicken Erzählbuch zieht sie ein schäbiges Papphaus. Das Publikum versteht und lacht. In wechselnden Rollen erzählt Smadi in „Kopfüber – Kopfunter“ die Geschichte von Mary Poppins, die als Nanny zu den Banks kommt. Klitzekleine Utensilien im Puppenstubenformat, handgroße Puppen, winzige Stabfiguren und eine feine Klavier- und Glockenmusik helfen ihr dabei. Alles wirkt auf liebenswürdige Weise verstaubt, Smadi in Schnürstiefeln und Schößchenjacke wie eine Figur aus alten Zeiten, soeben dem Märchenbuch entstiegen. (…) Der Wind weht die Protagonistin in die Erzählwelt, und der Wind wird es sein, der sie wieder von der Bühne treibt. Jane und Michael, die ältesten Kinder der Banks, sind den kleinen Zuschauern ziemlich nah. „Ich bin böse“, trotzt Michael; Mary Poppins führt ihn zu Mr. Kuddelmuddel, bei dem am ersten Mittwoch des Monats alles schiefgeht. Kopfunter hängt die Figur an einem Schirmgriff und seine gemütliche Sitzecke genauso schief an der Tür eines Puppenschranks. Auch die Welt der Erwachsenen gerät eben gelegentlich aus den Fugen.

Zum Frederickfest kommt Mary Poppins

Der Fredericktag ist in Baden-Württemberg ein großes Lesefest für Kinder. In der Stadtbibliothek haben es die Ehinger Kinder gestern mit einem Musical gefeiert, das Suzan Smadi aus einer riesigen altmodischen Handtasche geholt hat: „Kopfüber-Kopfunter“ ein Ein-Personenstück frei nach Mary Poppins. Mit dem Kindermädchen, das der Wind ihnen vor die Haustür gesetzt hatte, beginnt für Jane und Michael und den übrigen Haushalt der Familie Banks eine abenteuerliche Zeit. Da treffen die Kinder so merkwürdige Gestalten wie Mr. Kuddelmuddel und die Frau, die die Sterne an den Himmel klebt. Viel Spaß hatten die 50 Kinder im obersten Stock der Bücherei bei der Geschichte, die Mary Poppins oder Suzan Smadi aus der Tasche holte. Und begeistert stimmten sie mit ein „Chim, chimney, chim Chimney“

Kopfüber Kopfunter in der Grundschule

Sowohl Lehrer als auch Schüler klatschen begeistert nach den musikalischen Einlagen der Schauspielerin. „Ich fand die Lieder besonders toll“, berichtet die neunjährige Lena. Auch Oleg gefällt es gut. „Ich fand es lustig, als Mary Poppins mit den Hunden durch den Park geht“, sagt der Viertklässler.

Mit Charme und Phantasie

Es ist eine spielerisch feine Reihung von Episoden mit einer liebenswert phantasievollen Optik und vielen darstellerischen Einfällen. In erster Linie sollen Kinder lernen, ihre Vorstellungskraft als Talent zu verstehen.
Musikeinspieler und der geschmackvolle Live-Gesang von Suzan Smadi trennen die Szenen und geben der Produktion – zusammen mit dem detailreichen Bühnenbild – einen verträumten und leicht altmodischen Charme, der einlädt, die Phantasie als Kraftquelle zu sehen.

Man kann alles so, aber auch anders herum sehen

Als Geschichte in der Geschichte, die in einem dicken Buch steht, ist diese Mary Poppins inszeniert. Mit Pop-up Seiten aus eben diesem dicken Buch, kleinen Figuren, Püppchen und wenigen Utensilien entführt Suzan Smadi Kinder und Erwachsene in die Welt der Phantasie, die sich öffnet, wenn man bereit ist, etwas so, aber auch anders herum zu sehen. Ein Schirm ist mal der Mond, mal die Zimmerdecke, zu der Jane und Mr. Kuddelmuddel hinauffliegen, um sich von dort aus kopfüber die Welt anzuschauen. Bei Mr. Kuddelmuddel ist nämlich einmal im Monat für eine Stunde alles anders als sonst. Mindestens einmal, denn man kann sich gut vorstellen, dass auch sonst bei Mr. Kuddelmuddel nicht alles so ist, wie man es gewohnt ist. (…) Vor allem aber macht Mary Poppins die Kinder mit einer bunten Welt voller Wunder und Merkwürdigkeiten vertraut. Sie nimmt sie mit zu der Frau, die Pfefferkuchen backt und Sterne an den Himmel klebt. Ein Kompass genügt, um von einer Parkbank aus eine Reise um die Welt zu unternehmen. Dabei verblüfft Smadi nicht nur damit, dass aus wenigen Gegenständen, die sich in ihrer großen Handtasche verbergen, ganze Geschichten entstehen. Es werden kleine Szenen eingestreut, die aus reiner Freude am Spiel, mit einem humorvollen Blick auf die Menschen zum Leben erwachen. Mögen die Menschen um uns herum skurril sein, sind sie doch liebenswert. Die Kurzvorstellung der Familie mit einem energischen Mr. Banks, einer leicht durcheinander zu bringenden Mrs Banks und einem faulen Gärtner ist solch eine wunderbare Szene; die Nachbarin, die ihre Hunde ausführt; die rituelle Würde, mit der eine Tasse Tee getrunken wird, sind weitere Höhepunkte solcher Spielfreude, mit der Smadi überzeugt und mit der sie nebenbei auch die ein oder andere widerborstige Requisite in den Griff bekommt. Nach gut einer Stunde voller Geschichten dreht der Wind, und die Zeit von Mary Poppins im Kirschweg 17 geht zu Ende. Sie wird nun anderen Kindern zeigen, was es auf der Welt zu entdecken gibt. Im Schlusssong gibt sie den Kindern im Publikum den Rat, sich mal in ein Buch zu stürzen und tief in die Geschichten darin einzutauchen. Wie das geht, hat sie ihnen gerade gezeigt.

Einfach schön, wie die nostalgische Fremdheit dieser Welt aus altem Spielzeug, Wunderbüchern und Worten zu funkeln beginnt. Und wie viel Zärtlichkeit und Augenzwinkern durch die gouvernantenhafte Strenge von Mary Poppins (alias Suzan Smadi) strahlt. Lohnt sich sehr anzusehen.